Ikonen und Aquarelle. Heiliges, Nachdenkliches und Schreckliches. In dieser Gegenüberstellung und Begegnung verweisen die unterschiedlichen Werke von Danylo und Yaryna Movchan auf die Fragilität menschlicher Existenz – berührend und aktueller denn je.

Danylo Movchan (*1979) und Yaryna Movchan (*1982) studierten zunächst an der Lviv School of Applied Arts und anschließend an der Lviv National Academy of Arts das Fach Sakrale Kunst. Beide sind Vertreter:innen einer zeitgenössischen Ikonenmalkunst. Ihre Werke befinden sich in Kirchen und Privatsammlungen auf der gesamten Welt. Die russische Invasion bedeutete eine Zäsur auch für künstlerisches Schaffen in der Ukraine. Seit dem 24. Februar 2022 könne er keine Ikonen mehr malen, so Danylo Movchan. „Was ich gesehen und erlebt habe, hat meine innere Welt verändert. Ich fand keinen Frieden und keine Ruhe in mir selbst“. In Aquarellen findet er eine neue Ausdrucksform, mit der er auf die Schrecken des Angriffskrieges reagiert. In spannungsvollen Nebeneinanderstellungen und Kontrasten könne er die Tragik und den Schmerz des menschlichen Lebens besser vermitteln, so der Künstler. Yaryna Movchans filigrane und farbige Portraits wiederum führen in vielschichtige Innenwelten. „Ich schließe meine Augen und kann das Böse nicht verschwinden lassen, aber für einen Moment bin ich ihm entrückt“, so drückt es die Künstlerin aus. Für ihre rundformatigen Bilder verwendet sie die für das Ikonenmalen klassische Eitempera-Technik, mit der sie jedoch frei experimentiert. In ihren Arbeiten, die sie als inneren Dialog, als Reflexion und Suche bezeichnet, erkundet sie die inneren Wege der jeweils dargestellten Heiligen.

Vernissage: 29.1.2023 um 13.00 Uhr
Ausstellungsdauer: 29.1. bis 9.4.2023

Die Vernissage fand im Rahmen der Eröffnung des Jubiläumsjahres 60 Jahre Diözesan-Exerzitienhaus St. Paulus (1963-2023) statt. Zum vorausgehenden Festgottesdienst mit Bischof Dr. Bertram Meier um 11.00 Uhr wurde eingeladen.